So geht es weiter mit der Multimodalen Datendrehscheibe NRW (MDD NRW)
Sie soll die Verknüpfung von Mobilitätsangeboten ermöglichen, verkehrsmittelübergreifende (intermodale) Mobilitätsdaten auf einen einheitlichen Standard bringen und so den Fahrgästen eine aktuelle und einheitliche Datenbasis liefern: die Multimodale Datendrehscheibe NRW (kurz MDD NRW), die der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gemeinsam mit Partnern und dank einer Millionen-Förderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt.
Daten sind ein elementarer Teil der Verkehrswende
Um einen Beitrag zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele zu leisten, verfolgt der VRS das Ziel der Förderung einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung. Eine Lösungsmöglichkeit bietet die Verlagerung der Mobilität vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu einer intelligenten Nutzung verschiedener Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Um dem Anspruch einer verkehrsmittelübergreifenden Mobilität gerecht zu werden, müssen Verkehrsverbünde und -unternehmen den Fahrgästen Angebote für multimodale Mobilität zur Verfügung stellen. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung von Mobilitätsdaten verschiedener Verkehrssysteme (ÖPNV, SPNV, Sharing-Systeme wie z.B. E-Scooter, Bikesharing, Carsharing, Mitfahrangebote). Diese werden im Hintergrundsystem MDD NRW über einen zentralen Zugangspunkt zur Verfügung gestellt. Darauf aufbauend können Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen, als primäre Nutzergruppe der gebündelten Mobilitätsdaten, verkehrsträgerübergreifende Reiseketten für Bürger*innen in ihren Auskunftssystemen berechnen. Diese enge Verzahnung ist die Voraussetzung dafür, dass die multimodalen Daten auch in den ÖPNV-Apps verwendet werden können.
Nach der Ausschreibung startet die Datenanbindung
Die Programmierleistung der MDD NRW hat das VRS-Projektteam im Rahmen eines Vergabeverfahrens erfolgreich an ein Softwareunternehmen in kommunaler Trägerschaft aus Aachen vergeben. Parallel zur Ausschreibung hat sich das Team um Projektleiter Clemens Behr um die Einbindung von neuen Datenlieferanten gekümmert.
„Unsere Datenlieferanten bestehen in der ersten Integrationswelle hauptsächlich aus Sharing-Anbietern. Da die MDD NRW keine eigenen Daten »produziert«, sondern auf vorhandene Systeme und Schnittstellen zugreift, ist die Anbindung der Datenlieferanten eine wichtige Aufgabe.“
Das Ziel: bessere Informationen und Angebote
Bewährte, bereits im Einsatz befindliche Systeme, wie der go.Rheinland-Infrastrukturatlas (ISA) und analoge Systeme in den anderen Verbundräumen der weiteren Projektpartner Aachener Verkehrsverbund (AVV), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), werden ebenfalls angeschlossen. Nach der Anbindung von Schnittstellen der unterschiedlichen Mobilitätsanbieter werden die Daten geprüft, gebündelt und vereinheitlicht. Somit können Nutzer*innen künftig Mobilitätsdaten von der MDD NRW abrufen, um ihre Auskunftssysteme mit weiteren multimodalen Angeboten zu befüllen. Dadurch werden für die Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in NRW Hürden gesenkt und Bürger*innen können sich vollumfänglich über ihre Reisekette informieren. Heraus kommt eine bessere Fahrgastinformation mit multimodalen Angeboten.
Erste „Nutzerin“ ist die VRS-APP
Um die im Hintergrundsystem MDD NRW hinterlegten Daten sichtbar zu machen, werden diese in der ersten Pilotphase an die Fahrgastinformationssysteme des VRS angebunden. Clemens Behr betont: „Durch die Integration der Daten in die VRS-Auskunft haben die Bürger*innen einen absoluten Mehrwert. Ihnen stehen weitere intermodale Angebote zur Verfügung und sie können so innerhalb einer App und des Internets die erste und letzte Meile ergänzend zum ÖPNV planen.“
Auf der Webseite VRS: Multimodale Datendrehscheibe NRW finden Sie bei Interesse stets den aktuellen Stand und einige weitere Informationen zum Projekt.