Noch mehr Knoten fürs Klima lösen
Die Ziele sind hoch gesteckt. Bis 2045 soll Deutschland auf Beschluss der Bundesregierung klimaneutral sein. Die Zahl der Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr soll sich dafür verdoppeln, der Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene bis 2030 auf 25 Prozent steigen. Angesichts einer Infrastruktur, die ihre Kapazitätsgrenze längst überschritten hat, helfen nur noch ganzheitliche Konzepte – wie der Bahnknoten 2.0.
Zukunftsfähiger Anschluss des Kölner Umlandes
Im Auftrag des NVR entwickeln Planer ein Szenario, wie sich der Kölner S-Bahn-Ring im Süden der Metropole schließen lässt. Der Bahnknoten 2.0 soll allen Pendlern aus dem Bergischen Land, der Eifel und dem Vorgebirge bis in den Raum Aachen möglichst schnelle Verbindungen nach Köln ermöglichen. Die Realisierung wird für 2040 bis 2050 angepeilt. Erste konkretere Überlegungen sollen bei der Bahnknoten-Konferenz 2022 vorgestellt werden.
Bereits jetzt stehen umfassende Sanierungen und Verbesserungen des Knotens Köln an. Mehr als 15 Einzelprojekte werden minimalinvasiv umgesetzt, um die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste erträglich zu halten und gleichzeitig den Bahnknoten fit zu machen für die Zukunft.
Weitere Informationen zu Infrastruktur- und Förderprogrammen und insbesondere zum Bahnknoten Köln finden Sie hier.
Die Westspange Köln als stabilisierendes Rückgrat
Die im Bahnknoten Köln geplanten Maßnahmen zielen auf eine Entflechtung von Nah-, Fern- und Güterverkehr ab. Wenn sich die verschiedenen Verkehre nicht länger die Gleise teilen, schlagen auftretende Verspätungen nicht mehr auf die anderen Systeme über. Die gewünschten Folgen sind mehr Betriebsqualität und zusätzliche Kapazitäten – die für die angestrebte Verdoppelung der Fahrgastzahlen ausgelegt werden. Neben dem Kernpaket für die S-Bahn-Linie 11 ist dafür die Westspange Köln das Schlüsselprojekt und Grundvoraussetzung für die Ausweitung aller Bahnverkehre im Großraum Köln: Der Abschnitt zwischen Köln Hansaring und Hürth-Kalscheuren wird ausgebaut und erhält zwei eigene Gleise für die S-Bahn.
Im Juli 2021 haben Bund und Land NRW die Finanzierung dieses wichtigen Teilprojekts geklärt: Der Bund übernimmt über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) 75 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten, das Land steuert bis zu 900 Millionen Euro zu.
„Eine moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Deutschland muss wieder Bahnland werden. Das wird nur gelingen, wenn wir auch im Regionalverkehr den Menschen ein besseres Angebot machen. Dazu brauchen wir dringend die Westspange. Sie schafft neue Kapazitäten im Nadelöhr Hauptbahnhof Köln.”