Immer mehr flexible Fixpunkte im Mobilitätssystem
Vom Fahrrad auf den Bus, aus dem Auto in die Straßenbahn – an den Mobilstationen werden verschiedene Verkehrsmittel räumlich miteinander verknüpft, neue Treffpunkte für Menschen entstehen. Mit vielfältigen Aktivitäten unterstützt der Nahverkehr Rheinland (NVR) Kreise und Kommunen beim flächendeckenden Aufbau dieser Knotenpunkte einer zukunftsorientierten Verkehrsplanung. So treibt der NVR die Verkehrswende konsequent mit voran – im Sinne einer noch attraktiveren Mobilität in den Ballungszentren und in der Fläche.
„Mobilstationen machen den ÖPNV durch die Ergänzung um Sharingsysteme und Serviceangebote wie etwa Packstationen zu einer noch besseren Alternative zum eigenen Auto. Sie leisten so einen spürbaren Beitrag zur Mobilitätswende in ländlichen und städtischen Gebieten.”
In zwei Jahren schon viel bewegt
„Geburtsstunde“ des Projekts war die Finalisierung des verbandweiten Mobilstationskonzepts im Jahr 2019. Darin hatte der NVR 460 mögliche Standorte in enger Abstimmung mit den ÖPNV-Aufgabenträgern identifiziert. Seitdem wird das Mobilstationsnetz von den Kommunen und Kreisen unter Mithilfe des NVR Schritt für Schritt geplant, vorbereitet – und teilweise auch bereits umgesetzt.
„Wir empfehlen gemeinsam mit den Kollegen des Zukunftsnetz Mobilität NRW nicht nur Maßnahmen, sondern erarbeiten einheitliche Qualitätsstandards und beraten bei der Beantragung von Fördergeldern. Es gibt außerdem u.a. Workshops, einen Gestaltungsleitfaden und Empfehlungen für die begleitende Kommunikation“, erklärt Philipp Nögel. Zudem baut der NVR ein verbandweites Buchungs- und Zugangssystem für Bike+Ride-Anlagen auf und arbeitet an der Aufnahme von Mobilstationen in die digitalen Auskunftssysteme. Des Weiteren können Kreise und Kommunen bald unkompliziert und ohne eigene Ausschreibung auf wichtige Mobilstationselemente zugreifen, für die der NVR in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn Rahmenverträge plant.
Ein Konzept mit hohem Mobilisierungspotenzial
Diese Unterstützung trägt Früchte: Immer mehr Kreise und Kommunen machen sich auf den Weg. Nach ersten Beispielprojekten in Erftstadt und Köln wurden bzw. werden 2021 in Köln, Bonn, Troisdorf sowie dem Kreis Düren und dem Rheinisch-Bergischen Kreis neue Mobilstationen umgesetzt. Um die Vorteile von Mobilstationen einem breiten Interessentenkreis noch besser zugänglich zu machen, wird im Rahmen eines Forschungsprojekts unter Beteiligung des NVR aktuell eine Virtual-Reality-Simulation für den Standort Leverkusen-Opladen erstellt. Hier können kommunale Planer mittels eines Planungstools die Mobilstation variabel mit den Ausstattungselementen gestalten und ihre „ideale“ Mobilstation entwerfen. So wird die Zukunft der Mobilität schon heute anfassbar.
Von A wie Aushang bis W wie WLAN
Ausstattung von Mobilstationen in Normalgröße
- Wetterschutz/Fahrgastunterstand
- Beleuchtung (Verkehrs- und soziale Sicherheit)
- Fahrgastinformationsanzeiger und Uhr
- Aushang Fahrplan, Tarifbedingungen, Umgebungsplan
- Sitzgelegenheiten
- B+R-Anlage (verschließbare Sammelabstellanlagen, Fahrradboxen, überdachte Stellplätze)
- Mobilstationsstele, ggf. Wegweiser
- Barrierefreiheit (stufenlose Erreichbarkeit, Wegeleitung für Sehbehinderte)
- Internetzugang (WLAN, Mobilfunk)
- Gestaltung im einheitlichen Design von mobil.nrw
Zusätzliche Ausstattungsoptionen für große Mobilstationen
- Packstationen
- Kiosk/Café
- Kundencenter von Verkehrsunternehmen
- Sharing-Angebote (Car/Bike/E-Scooter)
- Taxistände
- P+R-Anlagen
- Co-Working-Spaces
Diese Ausstattungsmerkmale sind Vorschläge aus dem NVR-Gutachten. Hinzu kommen individuell angepasste Ausstattungsmerkmale.